16.08.2024 | Pressemitteilung

Silberweg fast komplett: „Kurfürstin Anna“ enthüllt

Familien-Rundweg glänzt mit zehn Figuren und lädt zum Entdecken in die historische Altstadt der Silberstadt Freiberg ein – begleitet durch Rätsel-Block und App

Kurfürstin Anna von Sachsen ist da. Sie steht seit heute zwischen Dom und Stadt- und Bergbaumuseum. Mit ihr sind es jetzt zehn Figuren auf dem Silberweg der Silberstadt, einer von zwei neu konzipierten Erlebniswegen in Freiberg. Der Erlebnisweg ist damit fast komplett. Für Begeisterung sorgt er bereits seit Frühjahr, seitdem die ersten silbernen Figuren aufgestellt wurden. 

„Dass wir heute die Figur der Kurfürstin Anna enthüllen können, freut uns ganz besonders“, schwärmt Oberbürgermeister Sven Krüger. „Sie galt als untadelige Landesmutter, half den Schwachen. Beigesetzt wurde sie im Freiberger Dom.“ Aber warum steht die Figur der Anna von Sachsen ausgerechnet am Stadt- und Bergbaumuseum mit Blick auf den Freiberger Dom? „Von Kurfürstin Anna und Kurfürst August hat die Stadt Freiberg 1572 jeweils ein Porträt in der Werkstatt von Cranach d.J. in Wittenberg anfertigen lassen. Beide Gemälde befinden sich heute im Stadt- und Bergbaumuseum. Wenn unser Museum nach den großen Umbauarbeiten wieder geöffnet ist, können die beiden Gemälde dort bewundert werden.“

Noch mehr Geschichten per App

Jede überlebensgroße Figur des Silberweges ist für sich ein Hingucker und Fotomotiv. Der Silberweg ist aber viel mehr. Er führt vorbei an Sehenswürdigkeiten und erzählt Freibergs Geschichte auf moderne und unterhaltsame Weise. Jede Figur bietet zusätzlichen Stoff für Geschichten. Zum Leben erweckt werden diese auf der Silberstadt Freiberg App, in der es Videosequenzen zu entdecken gibt sowie weitere Informationen über die Figuren, Hintergründe, kinderfreundliche Texte, Bilder und ein Quiz sowie weitere Tipps zum Entdecken und Erleben. Per QR-Code an den einzelnen Stationen kann die App kostenfrei aufgerufen werden.

Für Familien ein besonderer Tipp

Für Familien ist der Silberweg ein idealer Rundweg, auf dem es für alle Interessantes und Unterhaltsames zu entdecken gibt. Die Strecke von rund drei Kilometern lässt sich gut mit dem Kinderwagen meistern und führt vorbei an Spielplätzen, Eisdielen und Grünflächen zum Ausruhen. Unterwegs können Kinder der Frage nachgehen: Wo hat sich nur Maus „Silvie" versteckt? Noch mehr Spaß gibt es mit dem Rätsel-Block und Stickern. Hier finden die Kinder jede Menge Entdecker-Tipps, Sticker-Spaß, Spiel- und Rezeptideen – ein genialer Begleiter. Der Rätsel-Block ist für 5 Euro inkl. Sticker und Stift in der Tourist-Information erhältlich.

Mit der Kurfürstin Anna von Sachsen am Museum stehen nun der Entdecker auf dem Schloßplatz, der Eierschecken-Bäcker an der Stadtmauer, der Nachtwächter am Donatsturm, der Glückliche Bergmann am Schüppchenberg, die Schauspielerin vor dem Theater am Buttermarkt, der Türmer an der Petrikirche sowie Ottos Löwe auf dem Obermarkt, der Erfinder der Nachhaltigkeit im Albertpark und der Forscher an der TU Bergakademie an der Prüferstraße. Der Silberweg ist damit fast komplett.

Die überlebensgroßen silbernen Figuren wurden von Künstlern und Bildhauern geschaffen, die über einen Kunstwettbewerb ausgewählt wurden. Mit dem Silberweg und der Entdecker-Spur gibt es in Freiberg nun zwei Erlebniswege. Die Entdecker-Spur präsentiert die bergbauliche Tradition Freibergs.

Der Silberweg ist 2020 mit 360.000 Euro veranschlagt worden und wird mit 325.000 Euro aus dem Förderprogramm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ mit Haushaltsmitteln des Deutschen Bundestags und des Sächsischen Landtags mitfinanziert. Umgesetzt wurde das Projekt mit zahlreichen Partnern. Mit dabei sind die TU Bergakademie Freiberg, das Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft, die Ev.-luth. Domgemeinde Freiberg, der Fremdenverkehrsverein Freiberg, die Historische Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft e.V. (HFBHK), das Kinder- und Jugendparlament der Stadt Freiberg (KIPA), das Mittelsächsische Theater und die Petrikirche.

Zur Figur:
Anna von Sachsen ist bis heute die wohl bekannteste sächsische Kurfürstin der frühen Neuzeit. Sie galt als vorbildhafte Frau im Sinne eines bürgerlichen Ideals, als untadelige Landesmutter, die den Kranken und Schwachen beistand, die Güter erfolgreich verwaltete und ihren Ehemann mustergültig umsorgte.

Anna von Sachsen wurde 1532 als älteste Tochter des Königs Christian III. von Dänemark geboren. Bereits mit 16 Jahren, im Jahre 1548, heiratete sie August von Sachsen, bekannt als „Vater August". Von ihren 15 Kindern überlebten nur vier. Ihre Mutter weckte bei ihr früh das Interesse für das Herstellen und Sammeln von Heilkräutern. Kurfürstin Anna gründete später die Dresdner Hofapotheke. Sie engagierte sich für die medizinische Versorgung, erfand Heilmittel und förderte die Ausbildung von Hebammen. Asylanten und Kranke unterstützte sie sogar persönlich.

Ihr kulturelles Erbe ist bis in die heutige Zeit sichtbar. Zu Ehren von Anna wurde die Annenkirche in Dresden errichtet. Das Annendenkmal und der Mutter-Anna-Brunnen sind bedeutende Denkmäler ihrer Zeit. Nicht zuletzt ist die 1995 vom Freistaat Sachsen ins Leben gerufene „Annen-Medaille“, die für soziales Engagement verliehen wird, ihr kulturelles Erbe. Anna verstarb 1585 in Dresden an der Pest und wurde in der wettinischen Begräbniskapelle im Freiberger Dom beigesetzt.

Die Beziehungen zwischen Sachsen und Dänemark wurden auch in den folgenden Jahrhunderten mit weitergehenden Eheschließungen fortgesetzt, die politische Allianz dadurch gestärkt. Im Jahr 1709 besuchte der dänische König Frederik IV. Freiberg und traf sich im Schloss Freudenstein mit Kurfürst Friedrich August I. (August der Starke). Als Geschenk überreichte er den Freiberger Bergknappen einen von Johann Jacob Irminger aus Silber gefertigten Erztrog, welcher sich heute ebenfalls in der Sammlung des Stadt- und Bergbaumuseums befindet.

 


Mittelsachsen – Freiberg mittendrin

Der Verwaltungssitz des Landkreises Mittelsachsen befindet sich in Freiberg. Für Bürger der 53 mittelsächsischen Kommunen, davon 21 Städte, ist er Ansprechpartner u.a. für KfZ-Zulassungen oder Kindergeldanträge und betreibt das Jobcenter Mittelsachsen.

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